Ein Beruf im zeitlichen Wandel: der Schädlingsbekämpfer

posted am: 10 Dezember 2020

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Jeder hat schon davon gehört, niemand will es selbst erleben: Das Zuhause wird von Ungeziefer heimgesucht.

Ein solcher Befall ist nicht nur eklig oder lästig, er kann auch zur Gefahr werden. Manche Schädlinge, wie Ratten oder Mäuse können Krankheitserreger übertragen und Allergiker sind durch ein Wespennest am Haus gefährdet.
Zudem verursacht Ungeziefer häufig finanzielle Verluste. Es macht Vorräte unbrauchbar oder zerstört Arbeitsmaterial oder Ware.

Ob Wespen, Ratten, Mäuse Ameisen, Kakerlaken oder Bettwanzen, wenn in den eigenen vier Wänden oder im Industriebetrieb Ungezieferalarm herrscht, dann ist schnelle Abhilfe gefragt. Oftmals wird zunächst aus Gründen der Sparsamkeit oder auch der Scham selbst versucht, den Dingen wieder Herr zu werden. Doch meist scheitert dies an mangelnder Sachkenntnis oder der fehlenden Ausrüstung und schnell wird klar, hier muss ein Profi ans Werk.

Die Aufgabe eines Schädlingsbekämpfer, auch Kammerjäger genannt, ist es Menschen und Tiere sowie deren Umgebung vor den Folgen eines Ungezieferbefalls zu schützen. Ist bereits ein Befall eingetreten, so wird dieser durch den Schädlingsbekämpfer von zum Beispiel der Schmidt-Hygiene GmbH beseitigt. Während im Privathaushalt ein Schädlingsbefall meist nur großen Ärger verursacht, kann er, zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie, hohe Schadenskosten nach sich ziehen.

Ein sachkundiger Schädlingsbekämpfer wird auf Nachfrage seine Kompetenz nachweisen und am Telefon kein pauschales Angebot abgeben, sondern sich die Gegebenheiten direkt vor Ort ansehen. Denn dann erst kann vom Profi eingeschätzt werden wie stark der Befall und wie gut zugänglich der Ort ist, welche Mittel eingesetzt werden müssen und ob ein einmaliger Einsatz ausreichend ist oder Nachfolgebehandlungen nötig werden.
Um die Belastung der Umgebung möglichst gering zu halten und so naturbewusst wie möglich zu arbeiten, wird ein Kammerjäger nur dann Gift einsetzen, wenn dies unerlässlich ist. Die notwendigen Stoffe kommen in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften zum Einsatz und selbstverständlich werden die Hausbewohner oder Mitarbeiter über die Behandlung und deren Ablauf aufgeklärt.
Wichtig ist außerdem, dass geklärt wird, wie es zum Schädlingsbefall kommen konnte und wie dieser künftig verhindert wird. Es können bauliche Umstände vorliegen, die einen Befall begünstigen oder aber, mangelnde Hygiene.

Kammerjäger finden nicht nur in der direkten Ungezieferbekämpfung Einsatzmöglichkeiten, sondern können auch bei Gesundheitsämtern, in der Forst- oder Landwirtschaft und bei Herstellern von Schädlingsbekämpfungsmitteln tätig werden.

Auch dieser Beruf hat sich über die Jahre gewandelt, Mittlerweile wird auf den sofortigen Einsatz von heftigen, möglicherweise natur- und gesundheitsschädlichen Chemiekeulen, falls irgend möglich, verzichtet. Nicht nur in Privathaushalten, sondern auch in der Landwirtschaft wird immer öfter versucht, dem Befall zunächst mithilfe von verträglicheren Alternativen beizukommen. Nützlinge kommen zum Einsatz, Schädlinge werden abgesammelt oder eingesaugt oder mithilfe von Lockstoffen zunächst angelockt und dann beseitigt. Auch Kälte- oder Hitzeeinwirkung kann Haus oder Betrieb von Schädlingen befreien.